Häuserfahrt energieeffizient und nachhaltig bauen

Haeuserfahrt_Brannenburg-2.jpgSchauen, wie es die anderen machen – das könnte das Motto der Häuserfahrt am Samstag, 17. September 2016, sein. Bauherren und Architekten zeigen dabei auf, welche Möglichkeiten es heutzutage in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit beim Bauen, Sanieren, Renovieren und in der architektonischen Gestaltung gibt.
Rosenheim/Landkreis – Die Häuserfahrt wird vom Landratsamt Rosenheim in Zusammenarbeit mit dem Architektur-Arbeitskreis Rosenheimkreis e.V. organisiert. Den Teilnehmern werden fünf Objekte vorgestellt. Die Fahrt steht unter der Leitung von Karola Hoffmann von der Wirtschaftsförderstelle im Landratsamt sowie den Architekten Alexander Frey, Alois Juraschek, Sven Großmann und Peter Schweiker.
Das Besondere an der Häuserfahrt ist, dass die Eigentümer einen Blick in die Innenräume gewähren und zusammen mit den Architekten Fragen beantworten. Los geht’s um 8.30 Uhr am Parkplatz des Landratsamtes in der Wittelsbacherstraße 53 in Rosenheim. Erste Station ist ein von Nina Meier entworfenes und von ihr bewohntes Haus in Rosenheim.
Der Architekt Peter Schweiker zeichnet für das zweite Objekt in Brannenburg verantwortlich und in Bucha bei Aschau steht ein von den Architekten Guggenbichler und Wagenstaller saniertes Bauernhaus auf dem Tourplan. Nach dem Mittagessen geht’s weiter nach Haidham zum Eigenheim der Architektin Tina Assmann. Letzte Station ist ein Haus des Architekten Roman Seiderer in Prutting. Gegen 16.30 Uhr wird der Bus wieder am Landratsamt ankommen, Anmeldungen bei der Wirtschaftsförderstelle des Landratsamtes, Telefon 0 80 31/3 92 34 09.
 
Objekt 1 (Rosenheim): Prägender Entwurfsgedanke bei diesem Haus ist die Erweiterung und Öffnung des Wohnraums nach außen, ohne den Charakter des Siedlungshauses aus den 1940er-Jahren zu beeinträchtigen. Die kleinteilige Raumstruktur des Siedlungshauses bleibt erhalten. Der in Holzbauweise erstellte Anbau ordnet sich in der Größe dem Siedlungshaus unter, aber behauptet seine Eigenständigkeit. Eine multiple Nutzung im Inneren sowie die integrierte Dachterrasse nutzen das knappe Bauvolumen optimal aus.
 
Objekt 2 (Brannenburg): Auf dem Grundstück eines Einfamilienhauses wurde im Zuge der intensiveren Grundstücksausnutzung ein Gebäudeensemble entwickelt, das sich unter Wahrung der Einzelhausstruktur und der Maßstäblichkeit harmonisch in den umgebenden Siedlungscharakter einfügt und eine zeitgemäße moderne Architektursprache formuliert. Bei ähnlichem Erscheinungsbild sind die Häuser in Baukörperform, Anordnung und Fassadenaufteilung unterschiedlich.
 
Objekt 3 (Aschau, Bucha): Die Sanierung des ehemaligen Bauernhauses mit seinen Ursprüngen aus dem16. Jahrhundert ist geprägt vom Erhalt beziehungsweise der Rekonstruktion der ursprünglichen Baukörperform, der Materialität vonTenne und Wohnteil sowie traditioneller Handwerkskunst. Die Verwendung von intakten Materialien aus dem Altbestand und die neuen Fensteröffnungen mit Schiebeläden, in Anlehnung an die traditionelle Formensprache der Stadelarchitektur, zeigen auch nach außen die neue Wohnraumnutzung des Stadels und interpretieren diese zeitgemäß.
 
Objekt 4 (Haidham): Der Ausbau des Scheunenteils eines ehemaligen Bauernhauses zu zwei Wohnungen mit Loft-Charakter zeigt, wie unterschiedlich ähnliche Raumvolumina gegliedert und in Bezug auf Ausblicke, Einblicke, Lichteinfall und persönliche Wohnsituation gestaltet werden können. Trotzdem formulieren beide Wohnungen die gleiche Innenarchitektursprache. Ferner stellt das Objekt dar, wie unterschiedliche Eigentümer eine harmonische Hausgemeinschaft in enger räumlicher Nähe leben können.
 
Objekt 5 (Prutting, Sonnen): Das sanierte ehemalige Zweifamilienhaus aus den 1950er-Jahren, das im Kern in seiner ursprünglichen Größe und Raumgeometrie noch erhalten ist, präsentiert sich heute in seiner ländlichen Umgebung mit zeitgemäßer Interpretation von Fassade, Material, neuer Haustechnik und einer naturnahen Grundstücksgestaltung. Bemerkenswert ist die Liebe zum Detail, die Sorgfalt der haustechnischen Planung und der überlegte, ressourcenschonende Einsatz von Material und Technik.
 
OVB-Online / 14.09.2016

 

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